CELEBRITIES!
Text: Martin Sigrist, Bilder: Sammlung Viart
Prominenz im Jaguar, das war an der Browns Lane, Jaguars Hauptsitz, stets gerne gesehen. Zwar wird berichtet, dass selbst eine Grösse wie Frank Sinatra nach einem Besuch bei Roger Barlows International Motors in Hollywood mit leeren Händen, respektive ohne E-Type wieder von Dannen ziehen musste, weil man den Demonstrator, die Sensation 1961 noch ein Weilchen zu ebendiesem Zweck behalten wollte. Aber in vielen Fällen war Jaguar mehr als hilfreich, wenn bekannte Persönlichkeiten Interesse an einem ihrer Autos zeigten.
CLARK GABLE
Der ehemalige Packard- und Duesenberg-Besitzer Clark Gable durfte sich ab 1950 mit dem XK 120 Chassis Nummer 670003 schmücken. Das Bild zeigt ihn bei der Übergabe des Wagens mit William Lyons. Gable war nach dem Zweiten Weltkrieg der wohl grösste Hollywood-Star überhaupt. Der XK 120 soll seit dem Debut 1948 auf seiner Wunschliste gestanden haben. Gables Wagen fand im September 1949 seinen Weg in die USA und überzeugte den Schauspieler restlos wie er 1950 für das US-Automagazin Road&Track zu Papier bringen liess:
«To call the XK «My Favourite Sports Car» is putting it mildly. When the 120 was first announced I was driving a MkIV Jaguar so I already knew what the name implied. The general appearance and specifications of the car were enough to make me want it like a child wants candy. I wasn’t alone in wanting an XK120 but I was fortunate to be among the early birds in becoming an owner.»
FRANÇOISE SAGAN
Die Französin hatte mit ihrem Bestseller: «Bonjour Tristesse», den sie 1954 im Alter von nur 18 Jahren veröffentlicht hatte, soviel verdient, dass sie sich ihr erstes Auto, einen gebrauchten XK 120, leisten konnte. Sagan, eine bekennende Autofetischistin und ein Speed-Freak machte in der Folge mehrmals im Zusammenhang mit ihren Auto-Eskapaden von sich reden, so etwa auch im deutschen Spiegel im Sommer 1963: «Francoise Sagan, 27, französische Schriftstellerin, die mit ihrem Jaguar-Sportwagen bereits zwei schwere Unfälle verursacht hat, erhielt im Rivierabad Cannes eine polizeiliche Vorladung, nachdem sie auf einer engen Küstenstraße eine wartende Autokolonne mit hoher Geschwindigkeit überholt hatte und nur knapp dem Zusammenstoß mit einem aus der Gegenrichtung kommenden Wagen entgangen war. Die Ortspolizei beantragte inzwischen, der Schriftstellerin «ohne Rücksicht auf ihre Prominenz «den Führerschein auf Lebenszeit zu entziehen.»
«Ce n'est pas parce que la vie n'est pas elegante, qu'il faut se conduire comme elle.»
TONY CURTIS
Eine unglaublich lange Karriere begleitete Tony Curtis. Spätestens nach «Some like it Hot» mit Jack Lemon an seiner Seite und Marilyn Monroe in der Hauptrolle war Curtis aus Hollywood und dem Kino, später auch aus dem Fernsehen nicht mehr wegzudenken. Auch er liess sich, wohl ebenso zu PR-Zwecken für den Hersteller, neben einem neuen Jaguar E-Type, einem Serie 1 1/2, ablichten. Allerdings gibt es eine schier unübersichtliche Anzahl Autos, die alle Curtis zugeordnet werden können: Vom modifizierten 1949er Ford, über einen Alvis TD21 zu Excalibur, verschiedenen Rolls-Royce aber auch einem Jensen Interceptor oder Bentley jüngeren Datums. Curtis ist 2010 verstorben.
«First let me confess that I’m a car buff – a guy who’s never happier than when he’s around automobiles.» Toledo Blade Newspaper, 22. November 1953.
STEVE MCQUEEN
Der «King of Cool» wird ebenso mit mehreren Autos in Verbindung gebracht, an erster Stelle ist dies wohl der Ford Mustang im Film «Bullit» in der berühmtesten Verfolgungsjagd der Filmgeschichte oder auch mit dem Porsche 917 mit dem er die Hauptrolle des Michael Delaney im Film «Le Mans» bestritt. Und dann ist es der Jaguar XKSS, den McQueen 1958 für 5000 $ von TV-Host Bill Leyden abgekauft hatte, nachdem er das Auto im Hof der NBC hatte stehen sehen als er zu Leydens TV-Show eingeladen war. McQueen besass das Auto, mit einem Intermezzo in den Händen von Auto-Sammler Bill Harrah, sein ganzes Leben. Er liess den Wagen dunkler lackieren und mit einem abschliessbaren Handschuhfach ausrüsten. Zudem erhielt das Auto eine schwarze Lederausstattung. Oft von MCQueen im Alltag benutzt, war der XKSS in Los Angeles bestens bekannt und es gibt zahlreiche Bilder des Schauspielers mit seinem Jaguar. Das Modell des Autos haben wir in dieser Tribune auf Seite 57 vorgestellt.
Steve McQueen als Michael Delaney: «When you're racing, it's life. Anything that happens before or after is just waiting.» Aus dem Film «Le Mans» 1971